Irrmeinung
Eine Familie hat den
Adel abgelegt….
Wappenhändler
„verkauften“ früher und
weiterhin auch in der
Gegenwart auf Messen
und Märkten sowie jetzt
auch im Internet in oft
betrügerischer Absicht
die Wappen fremder,
häufig ausgestorbener
Familien mit gleichem
oder ähnlichem
klingendem Namen.
Auf die Frage nach der
Herkunft des Wappens
wird häufig die - fast nie
stimmende- Geschichte
erzählt, die Familie sei
früher einmal adelig
gewesen und habe den
Adel aus Armut ablegen
müssen.
kommunalwappen
Kommunale Wappen sind staatliche Hoheitszeichen.
Das Wappen ist amtlich, wenn es von einer Gemeinde oder einer
anderen Körperschaft des öffentlichen Rechts in der gegebenen
konkreten Ausgestaltung geführt wird.
Die Körperschaft beschließt ein auf Basis der Blasionierung
beruhendes Wappen als amtliches Wappen zu führen.
Hierzu gibt es folgende Möglichkeiten:
a.) Die Körperschaft führt seit Urgedenken ein Wappen in einer
konkreten Form. Oft basierend auf alte Stadtsiegel.
b.) Die Körperschaft beschließt ein Wappen zu führen – oft durch ein
Gremium, zum Beispiel dem Stadtrat.
c.) Das Wappen wird der Körperschaft durch eine übergeordnete
Stufe der staatlichen Hierarchie zugewiesen oder von ihr genehmigt.
Dies ist nach Bundesländern unterschiedlich.
Seit 1990 sind allein in den neuen Bundesländern über eintausend
Kommunalwappen neu geschaffen worden. In allen Bundesländern
werden immer noch neue Kommunalwappen eingeführt. Meist werden
Kommunalwappen als so genannte Unterwappen, also nur mit dem
Schilde dargestellt.
Hier möchten wir Ihnen besispielhaft Kommunalwappen
aus unserer Feder vorstellen:
Wappen der Gemeinde Schweindorf
Entwurf (Wappenaufriss): Roland R. Tiedtke
Blasonierung: „In Gold ein blauer Schräglinkswellenbalken;
vorne oben eine rote Galerieholländerwindmühle, hinten begleitet von einer linksgeneigten,
beblatteten, grünen Kornähre; unten linksgeneigt, ein zweiblättriger,
grüner Eichenzweig, befruchtet mit einer Eichel.“
Veröffentlicht im Amtsblatt des Landkreises Wittmund, Ausgabe vom 29.11.2013:
1 .Änderung der Hauptsatzung der Gemeinde Schweindorf, in Kraft getreten am 01.11.2013.
Wappenbegründung – Sinndeutung für das Wappen der Gemeinde Schweindorf
Die Gemeinde wurde erstmals im Jahr 1564 als „“Zwyndorp“ urkundlich erwähnt. Im Jahr 1585 ist die
Transscription „Swyndorf“ bekannt und schließlich wurde die Gemeinde ab 1684 als „Schweindorff“
erwähnt. In dem ältesten bekannten Namen der Gemeinde „Zwyndorp“ ist das Bestimmungswort
„Zwin" [Aussprache "Swin"], enthalten. Dies bezeichnet im Holländischen einen Priel, einen Wasserlauf
im Watt und in der Marsch.
Daneben tragen auch verschiedene andere Gewässer-alt- bzw. nebenarme und sumpfige Wasserrinnen
diesen Namen. Im englischen Sprachraum wird immer noch der Name „Zwyn“ genutzt.
Möglicherweise kommt auch kommt das altsächsische Bestimmungswort "swin " 2013 in Frage.
In der eigentlichen Bedeutung von Schwein wird es aber als eine für Schweine gangbare Furt bzw. Furt
an der sich (Wild-)Schweine aufhalten, gedeutet.
Etymologisch bedeutet das Wort "zwin/swin" eigentlich: "abnehmen", "verschwinden". So beschreibt es
die Verlandung und das allmähliche Eintrocknen von Gewässern, sobald diese keinen Zufluss mehr
haben oder vom Hauptgewässerarm abgeschnitten wurden. Das Wort in dieser Bedeutung lässt sich
etymologisch über das Mittelniederländische zurückführen und war auch im Altsächsischen gebräuchlich.
Beispielhaft seien die diversen „Swin(e)ford“ /-Orte in England angeführt, die an Neben- oder Altarmen
von Gewässern lagen bzw. noch liegen und von Angelsachsen gegründet wurden.
Zu den Wappenelementen
Der blaue schräglinke Leistenwellenbalken spielt auf diesen vorgenannten, möglichen Wasserlauf,
die „Swin“, an. Die Wappentinkturen Grün, Rot und Gold wurden als Symbol der Zugehörigkeit
zur Samtgemeinde Holtriem in Anlehnung an das Wappen vgl. Hauptsatzung der Samtgemeinde
Holtriem ebendieser gewählt.
Die rote Windmühle, ein Galerieholländer, stellt das Wahrzeichen der Gemeinde dar:
die rot- geklinkerte „Klaashensche Windmühle“ Die begleitende Kornähre verweist auf die überwiegend
landwirtschaftliche Nutzung der Gemeindeflächen in der Vergangenheit.
Der grüne, befruchtete Eichenzweig sowie die Tinktur Grün verkörpern symbolisch die vielen bewaldeten
Flächen der Gemeinde Schweindorf.
Auch gibt es in Schweindorf noch einen alten Hochzeitsbrauch: den Hochzeitswald.
So verweist die Gemeinde Schweindorf im Landkreis Wittmund auf eine Verfügung des Fürsten
Christian Eberhard von Ostfriesland aus dem Jahre 1697, gemäß der alle neu vermählten Ehepaare
im Harlingerland eine Eiche zu pflanzen hätten.
Die Samtgemeinde Holtriem schenkt in Erinnerung an diese Verfügung allen Ehepaaren,
die sich auf dem Standesamt in Westerholt haben trauen lassen, einen kleinen Eichenbaum.
Dieser darf entweder im eigenen Garten oder im Hochzeitswald gepflanzt werden.
Der „Eichenzweig“ spielt ebenso auf diesen Brauch an.
Wappen der Gemeinde Eversmeer
Entwurf (Wappenaufriss): Roland R. Tiedtke
Blasonierung: „Geviert von Grün und Gold; Feld 1 und 4 überdeckt von einem gestürzten,
goldenen Torfspaten, in Feld 2 über und unter einem blauen Leistenwellenbalken je zwei rote
Scheiben, in Feld 3 über einem blauen Leistenwellenbalken zwei rote Scheibe und unter diesem
eine rote Scheibe.“
Veröffentlicht im Amtsblatt des Landkreises Wittmund, Ausgabe vom 30.08.2024:
„Änderungssatzung zur Hauptsatzung der Gemeinde Eversmeer, in Kraft getreten am 07.08.2024.“
Wappenbegründung – Sinndeutung für das Wappen der Gemeinde Eversmeer
Eversmeer ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Holtriem im Landkreis Wittmund in
Niedersachsen. Die Gemeinde liegt im Bereich eines früher weit größeren
zentralostfriesischen Moorgebietes, von dem heute nur Restflächen vorhanden sind. Zum
Gebiet der Gemeinde Eversmeer gehört damit auch die Hochmoorfläche, in der das so
genannte Ewige Meer, Deutschlands größter Hochmoorsee, liegt.
Das Geestdorf Eversmeer wurde in einer Höhe von 6,3 - bis 8,2 m über Meeresniveau (NN)
gegründet. Die nördlich des Ewigen Meeres angelegte Moorsiedlung wurde erstmals 1613
als „Eversmer“ urkundlich erfasst. 1829 gründeten Kolonisten die Gemeinde Eversmeer, die
damals aus 7 Kolonaten bestand. Die heutige Schreibung ist seit 1842 amtlich. Der Name
wurde zusammengesetzt aus dem Rufnamen Evert und Meer.
Zu den Wappenelementen
Selbstverständlich entwerfen wir auch das Wappen Ihrer Gemeinde.
Seriös nach anerkannten Regeln der Heraldik und zu einer
sehr kundenfreundlichen Preisgestaltung für Gemeinden.
Kirchliche Heraldik
Ab dem 12. Jahrhundert entstand eine eigene kirchliche Heraldik. Die Heraldik der Kirche benutzt
Hut und Kreuz und verzichtet auf das weltliche Symbol des Helms. So entwickelte sich bis in die
heutige Zeit ein eigener heraldischer Stil betreffend die Römisch- katholische Kirche. Die Heraldik
zum Beispiel in der Anglikanischen Kirche unterscheidet sich hierzu.
Zu den genutzten Insignien gehören vor allem der breitkrempige Prälatenhut, der Galero,
Hirtenstäbe mit oder ohne Pannisellus (in Höhe des Knaufes befestigtes Tüchlein), Pallium und
Vortragekreuze.
Das Pallium ist ein Amtsabzeichen des Papstes, das er regelmäßig an die Metropoliten
(Oberbischöfe) der Kirche verleiht. Es handelt sich um ein ringförmiges, etwa 5 bis 15 cm breites
Band, welches über dem Messgewand getragen wird.
Den Galero („Klerikerhut“) nutzen alle Priester und Bischöfe. Der Pabst nutzt eine Krone, die Tiara.
Der Klerikerhut ist versehen mit Quasten (fiocchi) in unterschiedlicher Anzahl und Farbgebung. Sie
bestimmen maßgeblich den Rang. So darf ein Kardinal einen roten Hut mit 30 roten Quasten im
Wappen führen. Bischöfe führen einen grünen Galero mit 12 grünen Fiocchi. Das Wappen eines
Bischofs würde früher auch durch Mitra und Hirtenstab geziert. Durch die Instruktion Ut sive sollicite
vom 31. März 1969 wurde dies untersagt. Ausnahmen kommen jedoch vor.
Wir haben es hier natürlich nicht mit einem Familienwappen zu tun, sondern eigentlich mit einem
„persönlichen, heraldischen Zeichen“ oder „Personenwappen“.
Priester nutzen einen schwarzen Galero mit zwei schwarzen Quasten. Das Wappen wird in der
Regel vom zuständigen Bischof genehmigt. Auch entsprechende Priesterwappen wurden
natürlich schon von uns geschaffen…
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